Zentral vs. Dezentral

Was zum vielen Beiträgen passt, aber im einzelnen Beitrag nahezu unauffindbar wird...

Zentral vs. Dezentral

Beitragvon admin » Do 24. Apr 2014, 12:48

Wie stabil ist ein zentralistisches Energiesystem ?

Was „wir“ in D auf dem Gebiet der Energieversorgung haben, ist ein nahezu perfektes Verteilungssystem. Genau das ist eine notwendige Voraussetzung für ein Land, dessen Einkommen nicht aus dem Verkauf von sog. „Bodenschätzen“ besteht, sondern aus der Produktion von Gütern, ohne die andere nicht so existieren könnten wie sie das mit all den Importen aus D tun. Das klingt erst mal enthusiastisch und vernebelt den Sinn für Realitäten gehörig.

Wer etwas „zentralistisches“ angreifen will, dem muss es schlicht gelingen die Zentrale(n) zu treffen. Unbemerkt, jedenfalls bis es in nicht allzu ferner Zeit mal „klappt“, wurde die Zentralisierung durch die Internetverknüpfung aller Systeme untereinander vorangetrieben. Über die technische Zentralisierung (Versorgungsschwerpunkte durch sog. „Kraftwerkparks“ und große Einzelkraftwerksblöcke) hinaus, wird das „Netz“ immer angreifbarer für jeden versierten Gegner – bis hin zum einzelnen „Cracker“ (das Wort „Hacker“ ist hier eher unangebracht, wenn auch volkstümlich etabliert). Mit jeder Einbindung ins „WEB“ gern auch „WWW“ kann quasi auch über Kontinente hinweg in derartige Systeme auch zerstörerisch eingegriffen werden.

Was hat das nun mit unserer „Kernkompetenz“ PV-Anlagen – eher und zutreffender mit „PV-Kleinanlagen“ zu tun ? Nun ja, falls das noch nicht jeder der nach hunderttausenden zählenden PV-Kleinanlagenbesitzer begriffen hat (nur eine Minderheit sind wohl selbst „vom Fach“), wenn es in deinem Ortsnetz eine Störung gibt, wird, egal wie sehr die Sonne sich bemüht, auch deine Anlage „offline“ sein. Aus, kein „Strom“ mehr, bis das Netz – Ortsnetz wieder funktioniert.

Warum ist das so ? Nun ja, weil (angeblich) jede PV-Anlage sonst weiter „unkontrolliert“ ins Netz einspeisen würde. :shock:

Wieso „angeblich“ ? Weil dummerweise die große Mehrzahl der Anlagen keinen „Inselbetrieb“ kennt. Warum ist das so ? Weil die Idee, jemand könne quasi auf „Knopfdruck“ wenigsten „teilautark sein“, nicht im Sinn all derer liegt, welche von der „Basisdemokratie eigene Stromversorgung“ nicht das geringste halten. Mit sehr viel Geschick und Nutzung bestehender techn. Vorschriften ist es gelungen diese Idee erst gar nicht „aufkommen“ zu lassen. Ein schwerer Fehler aus meiner Sicht. Doch ein sehr willkommener Fehler für alle, welch sich den Bürger nur vollkommen kontrolliert vorstellen möchten. Wo kämen wir hin, wenn jeder wenigstens ein Stück Autonomie zurückgewinnen könnte ?
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Zentral vs. Dezentral - wie funktioniert es z.Z. ?

Beitragvon admin » Do 24. Apr 2014, 13:01

Nun ja ich versuch es mal so aufzudröseln, das es auch weitgehenden Nichtfachleuten möglich ist zu verstehen. Ein Link zu einem Stromlaufplan bzw. beiden gegenwärtigen Varianten ist HIER PV-Anlage mit Verteilung ohne Selbstverbrauchserfassung ="Volleinspeisung" und HIER die „Überschusseinspeisung“

[color=nicht erlaubt]Sonne – PV [/color]= Gleichstrom / Gleichspannung

Ortsnetz (nicht nur das) = Wechselstrom / Wechselspannung

:idea: so wird das nix – auch „alle“ Geräte im Haushalt mögen ausschließlich Wechselstrom / Wechselspannung :roll:

was tun ? Nun damit aus Gleichstrom / Gleichspannung nützlicher Wechselstrom / Wechselspannung wird, haben sehr clevere Leute den Wechselrichter erfunden.

Mit Hilfe des „Wechselrichters“ wird also der „[color=nicht erlaubt]Sonnengleichstrom“[/color] in eher nützlichen Wechselstrom gewandelt.

Damit der nun wieder zum im Ortsnetz fließenden Wechselstrom passt (warum ? Nun ja, da könnte ein Studium der Elektrotechnik nützlich sein) muss der Wechselrichter seinen Wechselstrom „synchronisieren“.

:idea: Egal wie das nun funktioniert – falls es nicht funktioniert, ist eine Zerstörung des Wechselrichter und einer Reihe andere teurer elektrischen „Ingredienzien“ sehr wahrscheinlich. :shock:

Daher „synchronisiert“ sich der Wechselrichter auch peinlich genau mit dem „Netz“ - jedenfalls solange es „eingeschaltet“ ist

:idea: [color=nicht erlaubt]Isses mal weg[/color] :shock: weil gerade irgendwelche Arbeiten am betreffenden „Netz“ erfolgen müssen oder das Netz sich aus „Sicherheitsgründen“ selbst abgeschaltet hat,

[color=nicht erlaubt]muss der Wechselrichter unter „allen Umständen“ seine Produktion ins „Netz“ einstellen[/color] – Elektriker sind rar, es ist einfach zu kostspielig die toten Kollegen durch immer neue zu ersetzen :!:
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Zentral vs. Dezentral, wenn, dann Dezentral...

Beitragvon admin » Do 24. Apr 2014, 20:13

Was mir an der derzeitigen Lösung nicht passt ?

Nun ja, techn. wäre es durchaus machbar, die Hauselektrik völlig vom Ortsnetz zu trennen und im sog. [color=nicht erlaubt]Inselbetrieb[/color] wenigsten solange wie genügend Sonne da ist weiterzubetreiben. Wer gar über ein Speichersystem verfügt, auch (jedenfalls für eine Weile) ohne Sonne.

Wem „gefällt“ das nicht ? Wer darüber nachdenkt, wird schnell zum Schluss kommen, allen denen unsere totale Abhängigkeit ein „inneres Bedürfnis“ ist. Darüber dar nun jeder gerne mal selbst nachdenken ! Technisch ist die Variante „Inselbetrieb“ weniger exotisch, als das auf den ersten Blick scheint.

Inselbetrieb ist teuer ! Das waren PV-Anlagen in den Anfangsjahren tatsächlich auch. Doch durch immer größere Stückzahlen ist die Exotik einzelner „Spinner“, längst in eine breite massenhaften Anwendung gewandelt worden. Was die Preise kontinuierlich gesenkt hat.

Keiner konnte voraussehen wie die Reaktion der „Reaktion“ ausfallen würde. Nun wissen wir wer das mit Vehemenz bekämpft. Die Frage ist, wie soll sich der „Neuzugang“ unter den PV-Eignern verhalten ? Mit den von den üblichen Neidern angeprangerten hohen Einspeisetarifen ist es mindestens seit 2012 endgültig vorbei. Wie ich schon mehrfach im Detail aufgezeigt habe, wird für jede eigengenutzte kWh aus der eigenen PV, mindestens die „übliche MwSt“ dafür fällig.

Das hat auch mit der Einbindung des Wechselrichters in die eigene Verteilung zu tun. Wer den oben verlinkten Stromlaufplan lesen kann, wird feststellen der Einspeisezähler liegt direkt hinter dem Wechselrichter. Damit wird an dessen Ausgang aus PV-Einspeisung eine Verbindung zum öffentlichen Netz hergestellt. Für spätere steuerliche Erfassung ist damit der notwendige „Boden“ bereitet. Völlig unabhängig davon, ob der Ausgang direkt mit dem Ortsnetz verbunden ist (ohne „Selbstverbrauchserfassung“) oder erst über eine „Zweirichtungszählerfassung“ um „Selbstverbrauch“ indirekt aus der Differenz zwischen Ertragszähler und nachgeschaltetem „Einspeisezähler“ erfassen zu können.

Eine Schaltung, die aus der eigenen Anlage eine (zumindest zeitweise) „Inselanlage“ macht, wäre technisch wie der eigene „Hobbygarten“. Die Produkte daraus kommen werden „privat verzehrt“. Erst ein wie immer gearteter Handel würde eine Steuerpflicht kreieren. Ob und wie so eine Schaltung möglich ist und wie sie aussehen müsste möchte ich zunächst offen lassen. Nur als Denkanstoß, ein sog. „Notstromaggregat“ welches während seines Betriebs keine Verbindung zum Ortsnetz hat, ist meines Wissens auch nicht steuerlich „erfassbar“. Es wird nichts „geliefert“, sondern sofort dem Eigenverbrauch zugeführt. Lediglich der Treibstoff muss zu „marktüblichen Preisen erworben werden“.

Sonne, scheint für alle und steht in traditioneller Weise auch vor der PV-Nutzung schon zu allerlei „Anwendungen“ zur Verfügung. Die selbstgezogene Tomate, das Brennholz usw. usf. werden erst, wenn damit Handel getrieben wird, einer Steuerpflicht unterworfen. Wer will den überhaupt noch einspeisen, wenn der erzielbare Preis weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Bezugspreises beträgt ? Eine neue Form des Masochismus ?

Warum nicht gleich die gesamte Anlage auf volle Selbstnutzung auslegen ? Sonne scheint, das Haus geht vom Netz. Kombiniert mit einer Batterieanlage sollte das machbar sein. Wenig Sonne = Laden, Bezug ganz normal aus dem Netz. Das soll nur ein Denkanstoß sein, mir fällt eine ganze Reihe Varianten ein, die über eine geeignete „Steuerung“ die jeweils günstigste Nutzung abbilden. Falls Synchronisation notwendig ist, müsste sich das auch über eine galvanische Trennung (Optokoppler ?) bewerkstelligen lassen.

Der Gedanke, einen bestimmten Teil von Geräten ausschließlich (über sonnenreiche Perioden) mit Sonnenstrom zu versorgen, ich werde weiter darüber nachdenken wie sich das realisieren lässt. Wer meint, das wäre „irgendwie Basteln“, hat ganz gewiss recht. Doch war PV-Anwendung zu Anfang etwas anderes ? Jedem Technologiesprung gingen derartige Prozesse voraus. Auch wichtig, es war oft ein Druck von Außen der etwas in Bewegung gesetzt hat. Was bescheuerte Politiker aus dem EEG gemacht haben, kann durchaus als Weckruf aufgefasst werden.

Meinen Kollegen, welche ihr Einkommen als mittelständische Unternehmer verdienen, können eigentlich nur gewinnen, wenn sich da etwas bewegt. Als Rentner habe ich genügend Zeit fürs Denken und „Basteln“. Die Einhaltung von Sicherheitsstandards ist durchaus nichts Neues für mich. Schau mer mal ….

Ach ja, von in 2013 erzeugten 10.053 kWh habe ich exakt 6.373 kWh eingespeist. Selbst genutzt 3.016 kWh = 30% plus 664 kWh > 30% Wenn es mir gelingt im Sommer 100% der benötigten Leistung solar zu decken, lässt sich der selbst genutzte Anteil weiter steigern. Für meine selbst genutzte PV-Leistung habe ich 2013 109.- €uro "nicht Vorsteuer abzugsfähige" Umsatzsteuer bezahlt. Das hat den ursprünglichen Nettobetrag von 573,69 € auf tatsächliche 464,69 € reduziert. Schöne neue Welt wo auch die Nutzung von Sonnenenergie mit Hilfe selbst verbauter Technologie mit Steuer belegt wird. Mal sehen, wann das "Südfenster" - dessen Wärmegewinn - als "geldwerter Vorteil" abkassiert wird.

Doch da ist auch "Hoffnung" die Nutzung von Solarthermie (in Heizanlagen u.ä.) wird, weil nicht „eingebunden“ eben nicht besteuert. Das sollte das Ziel sein ganz „privat“ in kein System „eingebunden“.
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