Die Grenzen des Wachstums

Our Finite World - pessimistische Betrachtungen

Die Grenzen des Wachstums

Beitragvon admin » So 20. Mär 2016, 16:18

Gibt es die überhaupt ? Wer - nun ja - über 30 Jahre alt ist, möge sich mal mtl. messen. Das Einzige was noch wächst (außer Haaren Fußnägeln) ist das Körpergewicht. Doch auch da scheint es (von unangenehmen Nebenwirkungen einmal abgesehen) eine Grenze zu geben.

2010 soll es ~2.000.000 Amerikaner gegeben haben, deren "Nacktgewicht" über 250 kg liegt. 468 kg im Einzelfall. Wo mag da die "Grenze des Wachstums" liegen ? Nun, dieses Wachstum benötigt, wie jeder andere Prozess - "künstlich oder natürlich" - Energie - in Form von Nahrung wie in diesem Fall.

Jedes reale Wachstum benötigt sowohl Materie und Energie. Ausschließlich Geld benötigt NUR "Fantasie".

Ob eben diese "Fantasie" nun ausreicht, sich vorzustellen, dass jedes "reale" Wachstum endlich sein muss, wenn es in einer "endlichen Welt" auf dem Planeten Erde stattfindet ? Es wäre schon viel gewonnen, wenn sich dieser Gedanke in das ganz normale Gehirn zurückbringen ließe. Noch immer wird dieser recht einfach nachvollziehbare Gedanke von Politikern durch ständige Forderung nach "Wachstum" konterkariert. Wie trotzige Kinder, verlangen sie nach immer neuem Wachstum, nennen bereitwillig Prozentsätze, mit denen sie solch Wunder erwarten.

Einige verlangen selbst die Bevölkerung ihrer jeweiligen Länder möge weiter wachsen, weil "wir" sonst entweder auszusterben drohen, oder von "anderen" die nur darauf warten dieses geburtenschwache Gemeinwesen zu übernehmen und dann per kräftigem Gebärmuttereinsatz, an die "Grenzen des Wachstums" zu führen. Die Idee, eine Gebiet könne eine "natürliche Obergrenze" in Relation zu den vorhandenen Ressourcen sozusagen eingebaut haben, ist zumindest bei Politikern jeglicher Couleur etwas, was sie einfach nicht wahrhaben wollen. Einzelne dieser Geistesgrößen, haben allerdings durch die Idee "irgendwo anders Lebensraum für "ihr" Volk erobern zu wollen, indirekt bestätigt, das die heimischen Ressourcen durchaus endlich sind. Schön, eine Zeitlang kann "man" sicher auf Kosten Anderer weiter wachsen, aber das ist weder "grenzenlos" noch sonst eine Lösung.

Wer der Idee, das Demokratie zwar eine sehr komplizierte, aber auch die einzige "humane Form" menschlicher Selbstregierung ist, nachhaltig verpflichtete ist, wird nach einigem nachdenken leider erkennen müssen, mit "mehr Volk" ist immer weniger Demokratie möglich. Demokratie hat offensichtlich auch eine "Wachstumsgrenze". Leider hat Homo sapiens niemals in seiner Entwicklung eine Form der Schwarmintelligenz entwickelt. "Wir" müssen per Mehrheitsbeschluss auch ganz dumme Entscheidungen für unserer Zukunft hinnehmen - weil eben ab einer bestimmten "Obergrenze" es zu lange dauert, um tatsächlich zu einem vernünftigen Mehrheitsbeschluss zu kommen. Selbst, wenn es gelingt, den gerade aktuell lebenden Menschen nach Wunsch zu verfahren, entscheidet immer eine Minderheit auch über das Schicksal der noch Ungeborenen und der auf Grund ihrer Entwicklung noch entscheidungsunfähigen Kinder.

Mit allen Entscheidungen, die nicht nur die Gegenwart beeinflussen und gegebenenfalls ohne große Probleme wieder revidierbar sind, verurteilen "wir" zwangsläufig spätere Generationen u.U. zum Tod. Wer weiß, dass heute Erdöl - gern auch das fossile Äquivalent - in großen Mengen ausschließlich der Ernährung dient, muss wenig Fantasie aufbringen, um zu begreifen, wenn das weitgehend verbraucht ist, ist für die "Nachkommen" schlicht keine Suppe mehr da...

Nun existieren - um dieser unangenehmen Frage gleich ganz auszuweichen - erstaunliche Überlegungen, woher in der Zukunft das Futter wohl kommen könnte. Erstaunlich, die selben Protagonisten halten alles, was man schon jetzt unternehmen müsste, für völlig undurchführbar. Gleichzeitig träumen sie von Entwicklungen, die selbst mit größter Fantasie, jeder rationalen Vorstellung entgegenstehen.

In englisch "wishful thinking" - "Wunschdenken" welches in keiner Beziehung zur Realität steht.

Einfachste Regeln der Physik werden schlicht beiseitegeschoben. Allein das Wort "Energieerzeugung" ist höchst verräterisch. Sprachlich wird suggeriert, man könne Energie erzeugen. Energie ist immer ein Produkt aus einer bereits vorhanden Form von Energie, welche durch einen Prozess in eine andere Form umgewandelt wird. Das dabei "Späne" fallen (wo gehobelt wird, da fallen Späne) ist im übertragenen Sinn, ein Hinweis auf einen immer damit verbundenen Wirkungsgrad.

Daraus folgt und das total "zwangsläufig" - wo nichts - oder nichts mehr - IST, kann auch nichts gewandelt werden ! Ist der Kühlschrank leergefre..... ist entweder ein Einkauf notwendig oder Hunger angesagt. So simpel ist das auch im ganz großen. Nur weil das "ganz Große" schwieriger zu überblicken ist, passiert dort dennoch alles nach den selben "Naturgesetzen".

Wie dumm wir alle handeln und wie gedankenlos, zeigt sich an unserer völlig hirnrissigen Betrachtung dessen, was das Bruttoinlandsprodukt (BIP) darstellt. In dieser höchst "positiven Weltsicht" gehen die notwendigen Aufwendungen um eine vorausgegangene Katastrophe zu bewältigen ausschließlich mit positivem Vorzeichen in diese Bilanz ein. Jedes Jahr eine "ordentliche Katastrophe" und schon steht das betreffende Land im Vergleich zu den davon verschonten Nachbarn "viel besser da". Keinem scheint diese Lebenslüge noch aufzufallen.

Nach dieser Philosophie würde einen Familienhaushalt mit möglichst hohen Schadensausgaben im lfd. Jahr, "besser" abschneiden, als die Nachbarn, deren Leben "unglücklich" ganz ohne derartigen Ausgaben abgelaufen ist. Jeder mit minimalem Verstand ausgestattete Mensch, erkennt, allenfalls die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft kann damit grob abgeschätzt werden. Nur, weil die z.B. nicht rechtzeitig Dämme errichtete haben, müssen sie nun Millionenschäden durch Ersatz tilgen, kann wohl kaum eine ernsthaftes Maß für sinnvolles Wirtschaften sein.

Genau wie in diesem Beispiel, müssen wohl alle Fragen erneut gestellt werden - neudeutsch - "vom Ende her" gedacht werden. Was tun, wenn "Kraftstoffe" so teuer werden, das alles was davon derzeit abhängt immer unbezahlbarer wird ? Woher die Nahrungsmittel "zaubern", wenn Dünger und Pflanzenschutz - kurz, "der Wandel fossiler Stoffe in Nahrung" - mangels ausreichender Masse nicht mehr gelingt ?

Aber nicht nur solche Fragen müssen rechtzeitig beantwortet werden. Was wird aus einem "Wirtschaftssystem", das als einzige Grundlage das ständige Wachstum kennt ? Eine Art "Perpetuum Mobile", von dem selbst nicht allzu gebildete Zeitgenossen inzwischen wissen, es kann so was schlicht nicht geben ????
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