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Beitragvon admin » Di 12. Aug 2014, 15:46

2014.08.12 Zurück zur Zentralisierung: Interview mit Prof. Quaschning zur EEG-Reform

Herr Kilian Rüfer,

die „Energieblogger“ sind gewiss kein schlechter Weg mehr Wissen unters geneigte Publikum zu bringen. Doch wer womöglich mehr möchte, als das tägliche Fastfood (welches ja schon von den „üblichen Medien“ angeboten wird) zu vermehren, möchte womöglich - wenigstens nachträglich - alle Blog-Beiträge gezielt mal wieder nachlesen können. Gern auch nach Themen und nicht nach den einzelnen Bloggern sortiert.

Die gegenwärtige Methode die letzten Beiträge in „Seiten“ zusammengefasst (z.Z. 1 bis 136) mit je nach Aufmachung zwischen 20 ? 22 ? usw. pro „Seite“ Beiträgen, ohne jede Möglichkeit gezielt nach Blog, oder gar Thema nochmal zu „recherchieren“, macht die ganze schöne Arbeit spätestens nach drei Kalendertagen zu unauffindbaren „Karteileichen“.

Dabei gibt es hier mindestens einige „IT-Fachleute“ denen das schom mal auffallen dürfte. Andererseits halten wohl die meisten Blogger von ihren eigenen Beiträgen sichtlich wenig, den auch auf vielen Blogs ist eine erfolgreiche Suche praktisch unmöglich.

Schreiben Sie doch (eine vernünftige Zitatfunktion fehlt überall leider völlig) :roll:

„Welche Aufklärungsarbeit wünschen Sie sich vom Netzwerk der Energieblogger?

Momentan ist das Interesse der großen Medien für Klimaschutz oder nachhaltige Energiepolitik eher gering. Zahlreiche Berichte sind schlecht recherchiert oder gar von Unternehmensinteressen beeinflusst. Das Internet bietet neue Möglichkeiten einer unabhängigen Informationsverbreitung. Jeder Artikel und Blog liefert somit einen wichtigen Beitrag, das Thema voranzubringen und den nötigen Druck für Veränderungen zu erzeugen. Ich wünsche dabei den Energiebloggern weiterhin viel Erfolg.



So wird das nix – oder der Effekt bleibt weit unter der Möglichkeit...

Soweit es diesen Ihren Beitrag betrifft, stimme ich mit den dortigen Überlegungen weitgehend überein. Anzumerken wäre noch, bei der schieren Marktmacht „auf der anderen Seite“ waren Rückschläge nicht nur zu erwarten. Keine vernünftige Taktik, von Strategie ist gleich gar nichts zu spüren. Kein „Plan B“, erst recht kein „Plan C“ usw.

Noch könnte man wohl eine Menge Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern gewinnen. Eher wohl nicht auf Basis der „Volleinspeisung“. Schon eher auf Basis der „Überschusseinspeisung“ weil dort lediglich max. 40% der Umlagen für den Eigenverbrauch bezahlt werden müssen.

Wen das erstaunt, „lediglich max. 40%“ der hat immer noch nicht begriffen, bei „Volleinspeisung“ wird für jede Ws die volle 100prozentige Umlage fällig. Das mag ja in Zeiten mit Einspeisetarifen >29 Ct/kWh noch gerade „zu verschmerzen“ gewesen sein. Seit spätestens 2012 fließt durch die Gestaltung des vorherigen EEG bei jeder selbst konsumierten kWh (aus der eigenen PV auf dem eigenen Dach) der „Löwenanteil“ dem örtlichen Netzbetreiber zu. Da sind „nur“ 40% schon ein erheblicher Unterschied, da man sich so immerhin 60% der 100prozentigen Umlage (inkl. anteiliger MwSt) wieder selbst „gutschreiben“ kann. Wohl bemerkt, das sind physikalische Ströme, die keinesfalls die private Hausverteilung verlassen.

Da nun seit Juli ca. das 2,2fache für vom EVU bezogene Arbeit zu zahlen ist (im Vergleich zum derzeit gültigen Einspeisetarif), rechnet sich der Eigenverbrauch durchaus. Besonders, wenn eine Regelung konsequent den Verbrauch in die „sonnigen Stunden“ verlegt. Nur so ist eine private Speicherung überhaupt sinnvoll. Wer ohne getrennte Erfassung des Eigenverbrauchs einen Speicher betreibt, zahlt für seine gespeicherte el. Arbeit den vollen Bezugspreis, einschließlich aller Umlagen inkl. Der MwSt. Ob das schon allen so richtig klar ist ?

Man kann natürlich weiter so tun, als ginge einem alles was nach dem eigenen PV-Zähler passiert nichts mehr an. Besser wäre es allerdings gewesen, wenn alle begriffen hätten, die Betreiber von PV-Kleinanlagen (Volleinspeiser) finanzieren ihre „garantierten Einspeisetarife“ schon immer zu 20 bis ca. 30% selbst...
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14. August 2014

Beitragvon admin » Do 14. Aug 2014, 16:12

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Hallo Herr Rüfer,

ich wollte keineswegs mit meiner Kritik das Engagement der Beteiligten anzweifeln.

Doch wer in einer solchen Aktion gemeinsam auftritt, sollte sich wohl auch auf eine Art „Corporate Design“ einlassen. Gleiche Regeln bei allen Bloggern. Der jeweilige Beitrag und seine Aufmachung sollte den Unterschied ausmachen. Dagegen ist ein zeitaufwendige Suche nach dem Motto „wie hat DER den das wieder geregelt“, schreckt eher ab und der Wille möglichst täglich die Blogger zu besuchen mag darunter leiden.

Besonders nervend, (jedenfalls für mich) sind die unterschiedlichen Wege der Gestaltung des eigenen Kommentars – ist ein Link überhaupt erlaubt ? Kann der Link als „Hyperlink“ verpackt in den Text „eingearbeitet werden“ (was das Ganze durchaus ansehnlicher zu gestalten vermag)

Wichtigste Frage, warum „rudimentäre HTML-Tags und nicht stattdessen BBCode wie das auf Foren üblich ist ? Liegt das an dem verwendeten „Wordpress“ ? Gewöhnlich wird (hier) spätestens ab mehr als 2 Links im Antworttext eine Freigabe erforderlich. Nirgendwo findet sich eine schnelle Information über maximale Zeichenzahl (ja, auch das gibt es inzwischen mindestens einmal), was „erlaubt“ ist, was eventuell „verboten“ ist.

Ich schreibe auch kleine (kommt gelegentlich vor :shock: ) Beiträge grundsätzlich zuerst in LibreOffice um eine verträgliche Anzahl von Schreibfehlern zu gewährleisten. Wenn dann so eine „Arbeit“ (ich recherchiere grundsätzlich meine Behauptungen vorher) im digitalen Orkus verschwindet oder ich den nachträglich auf 1000 Zeichen zusammenstutzen soll, dann vergeht mir jegliche Lust dort nochmal „aufzutauchen“. Das löst bei mir – und sicher nicht nur bei mir – einen starken Widerwillen gegen den betreffenden Blog, das Thema und an manchen Tagen gegen die ganze Welt da draußen aus :shock:

Mein „Ausweg“ aus diesen Begrenzungen – ich „spiegle“ jeden Beitrag und statte diese Dublette mit allem aus was bei den Bloggern nicht möglich ist. Die Zugriffe dort scheinen meinen Sonderweg zu bestätigen. Im Grund bin ich eine Art „Reflexblogger“. Die genutzte Blogsoftware ist keinesfalls „mein Ding“.

Schon eher geeignet scheint mir da das „photovoltaik forum“ - leider habe ich im Moment keine Idee welchen „phpBB-Mod“ denen diese schöne Kombination erlaubt.

Wenn ich schon dabei bin – ließe sich neben der derzeitigen Gestaltung der „aktuellen Beiträge“ nicht auch eine, eher nach Rubriken gestaltete Übersicht realisieren ? Es gibt zahlreiche Themen unter denen praktisch jeder Blog „einsortiert“ werden könnte, wenn es den eine solche „Struktur“ gäbe. Wer einen Beitrag zu „PV“ schreibt, weiß sicher selbst am besten das der nix mit Solarthermie zu tun hat usw.

Ich hoffe, Sie sehen meine Anmerkungen als „konstruktive Kritik“ um unser Anliegen zu den EE noch besser „nach vorn“ zu bringen.....
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15. August 2014

Beitragvon admin » Fr 15. Aug 2014, 12:32

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Danke Herr Rüfer,

die Idee ein „Reflexblogger“ zu sein, ist mir bei einer selbstkritischen Betrachtung gekommen. Um wie „alle anderen hier“ zu bloggen, müsste ich mich weitgehend „anpassen“. Das gehört nicht zu meinem generellen Ansatz. Daher greife ich mir unter den Blogs „einfach“ einen oder auch mehrere heraus und kommentiere diese aus meiner Sicht. Also lösen mache eine Art „Reflex“ aus. Bejahend, kritisch und gern „auch“ mal weitschweifig.

„Spiegeln“ (english „mirroring“) bedeutet ich schreibe einen Kommentar und sortierten den „bei mir“ zunächst ein. Da die allermeisten Blogger auch gern eine Angabe zur WEB-Seite haben, verlinke ich so (meist) meinen dortigen Beitrag unter „Rainer“. Das bietet mir zum einen die Möglichkeit einigermaßen den Überblick zu halten über was ich geschrieben habe, bei Bedarf kann ich mich auch auf schon mal geschriebenes beziehen. Oder ich verlinke eigene Beiträge mit meinem Kommentar bei dem betreffenden Blog.

Das tue ich besonders gern, wenn ich, wie zum Beispiel die EEG-Umlagenentwicklung, in Form von eigenen Grafiken „seziere“. Wer möchte kann sich das dort ansehen. Die Zahl der Zugriffe gibt mir dabei ein einigermaßen positives Gefühl. Ganz nebenbei finde ich so bestimmte Links recht schnell (weil kontextbezogen) wieder. Nur „Notfalls“ kann ich noch einen Link direkt im Blogkommentar platzieren. Bei mehr als einem Link, bekommt der Moderator etwas zu tun, was ich tunlichst vermeide.

Wer auf meinen Kommentar antworten möchte, kann das nur im betreffenden Blog tun. Das hält die Diskussion zusammen und erspart mir die Notwendigkeit selbst auf gewisse „Trolle“ zu reagieren. Was noch fehlt, ich erkenne nur recht spät, wenn jemand tatsächlich antwortet. Der Aufwand täglich zu lesen und eventuell zu antworten ist recht groß. Besonders aber weil … doch das habe ich ja bereits angemerkt.

Das alle derartigen Aktionen sehr zeitaufwendig sind und da die meisten Blogger „nebenher“ noch ihre Brötchen verdienen müssen, bin ich keineswegs ungeduldig. Das Problem mit „gewachsenen Projekten“ ist der fehlende Plan, der besser „vorher“ existieren sollte. Doch ich weiß sehr gut – im Nachhinein ist jeder schlauer :roll:
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15. August 2014 -2

Beitragvon admin » Fr 15. Aug 2014, 14:51

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Danke heinbloed für Ihre Links.

Die Gefahr, dass sich der lobbygesteuerte Staat „etwas einfallen lässt für die „Verbundhäretiker“ ist durchaus größer, als der Wille ein möglichst unkaputtbares Stromnetz zuzulassen, bzw. das bisherige Zentralnetz in eine sicheres dezentrales Netz umzubauen.

Ein weiterer wichtiger Grund „alles beim Alten zu lassen“ ist die Trennung des total virtuellen Netzwerks der Geldverschiebungen zum tatsächlichen physikalisch existierenden Versorgungsnetz.

Wer einmal weiß, dass kein auch noch so kleines PV-Strömchen die Ortsnetze verlässt (es sei denn dort gäbe es bereits eine PV-Dichte von >40% PV-Kleinanlagen), der wird beginnen zu fragen warum eigentlich die „nichtprivilegierten Endkunden“ so überproportional bei der Zwangssubventionierung der Überlandnetze herangezogen werden sollen. Mindesten 15% des „mühsam erzeugten Kohlestroms“ - drei Schippchen Kohle zur Umwelterwärmung, ein Schippchen für den Strom :shock: - gehen da ja „traditionell“ verloren. Die Trafos auf der Strecke arbeiten zusätzlich auch nicht mit einem Wirkungsgrad 1 !

Wer dieses „gewachsene“ wohl eher gewucherte Verbundnetz ansieht, dem kommt das große Grausen. Was noch zunimmt, wenn man einkalkuliert wie sehr das Ganze seit „Stuxnet“ auch auf der Ebene der möglichen Sabotage angekommen ist. Wer selbst nicht genug Fantasie besitzt, dem empfehle ich das Buch „Blackout – Morgen ist es zu spät“ von Marc Elsberg (auch als E-Book erhältlich. Klar dort ist das Fiktion aber Elsberg war bei weitem nicht der Erste dem diese Verwundbarkeit moderner Industrienationen aufgefallen wäre.

Leider nur in englisch dieser LINK : http://www.theecoreport.com/green-blogs ... out-proof/

EMBRACING A DECENTRALIZED ENERGY FUTURE

“One of the inherent advantages of decentralized renewables is that they generally don’t require long transmission lines. The energy is not all in the same form, at the same time and in the same place, but in a very desirable diversity,” RMI cofounder and chief Scientist Amory Lovins said in a 2012 interview with Patagonia. “That also greatly increases national energy security by eliminating the serious risks inherent in long transmission lines, such as earthquakes, solar storms, volcanic eruptions, disgruntled landowners, and terrorists.”

"Eine der inhärenten Vorteile der dezentralen erneuerbaren Energien ist, dass sie in der Regel nicht lange Übertragungsleitungen erfordern. Die Energie ist nicht alles in der gleichen Form, zur gleichen Zeit und am gleichen Ort, aber in einer sehr wünschenswerte Vielfalt ", RMI Mitbegründer und Chief Scientist Amory Lovins sagte in einem Interview 2012 mit einer Patagonien. "Das erhöht auch stark nationale Energiesicherheit durch den Wegfall der schweren Risiken langen Übertragungsleitungen, wie Erdbeben, Sonnenstürme, Vulkanausbrüche, verärgerten Grundbesitzer und Terroristen."


Bei ~40 Millionen privaten Haushalten in D mögen ~1,2 Millionen (~3%) private PV-Kleinanlagen noch etwas mickrig wirken. Zumal diese in der Regel leider nicht schwarzstartfähig sind (eine gewollte technologische Lücke). Wären all diese Anlagen auch „inselbetriebfähig“ und oder mit Speichern kombiniert, wäre das ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Entwicklung sich ganz oder teilweise selbst „off gried“ zuschalten, wird nur mit brachialen Eingriffen der „Obrigkeit“ aufzuhalten sein. Besser wäre ein Einlenken und die „gesunde“ Förderung diese ohnehin existierenden Trends.

Wie unsinnig der Aufbau zentraler Stromnetze in Australien – Afrika usw. ist, wird jedem der die Entfernungen dort kennt, schnell einleuchten. In wieweit ein ganz EU überziehendes zentralistisches Stromnetz sinnvoll oder gar sicherer ist, als ein „natürliches“ dezentral organisiertes europäisches Verbundnetz, darf jeder mal selbst erwägen. Besonders wichtig die übliche Frage, cui bono „wem zum Vorteil“ dürfte zeigen von einem zentralistischen Netz profitieren alle, denen das physikalisch Netz und alles was damit zusammenhängt am Ar... vorbeigeht. Für diese Zeitgenossen kommt der Strom hauptsächlich irgendwie in ihre Kassen. Sie sind Angehörige der seltsamen Spezies für die Strom schlicht „aus der Steckdose kommt“ – immer & irgendwie :roll:

Womöglich wäre es ja „an der Zeit“ das Netz sinnvoll aufzuteilen ? Stichwort „HGÜ-Kurzkupplung“ Dazu weitere Links :

WIKI "HGÜ-Kurzkupplung"

HGÜ und FACTs für stabile Netze

"High Voltage Direct Current Transmission. Proven Technology for Power Exchange" PDF-Download (startet automatisch)

What You Need To Know About Blackouts Our electricity system is likely to fail, but here's how we can make it more resilient
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30. November 2014 -1

Beitragvon admin » So 30. Nov 2014, 22:34

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Den totalen Netzversteher mag es ja geben, nur ob die „Anderen“ dann verstehen was der ihnen da sagen möchte ? Mein bescheidenes Verständnis der Zusammenhänge habe ich schon zuvor „aufgearbeitet“ - wen das interessiert, muss nur mal oben "Rainer" anklicken.

Ansonsten bin ich für „ganze Sachen“. Energiewende bedeutet auch die Form des „Energietransports“ total zu verändern. Warum müssen alle mit allen verbunden sein ? Noch dazu, mit der wohl am ungeeignetsten Form der Energieübertragung, dem derzeitigen zentralistischen „Stromnetz“ bestehend aus den „üblichen“ verlustbehafteten Hochspannungsnetzen. Das mag ja „gestern“ noch „üblich“ und „unvermeidbar“ gewesen sein.

Mit der zunehmenden lokalen „Stromerzeugung“ und „Stromversorgung“ und dem wesentlichen verlustfreier Transport von P2G Produkten über weite Strecken wird sich diese Technik zwangsläufig verändern.

Was in einem dann vorherrschenden „multiblen“ Inselnetz „passiert“ ist sicher immer noch für Laien nur schwer nachvollziehbar, aber wir fahren täglich unser Autos, betreiben eine Fülle von technischem Gerät ohne auch nur annähernd zu begreifen wie das alles im Detail funktioniert.

Es würde reichen, wenn am Ende jeder versteht, warum es so auf Dauer nicht „weitergehen kann“ und welche Alternativen tatsächlich „nachhaltig“ sind. Geld und Ressourcen in den Ausbau von längst veralteten zentralistischen „Netzkonzepten“ zu investieren, ist so was von „hirnrissig“, besonders weil ein paralleles und komplettes Gasnetz bereits existiert und weil der „E-Anteil“ am Primärenergiebedarf gerade mal ein Fünftel ausmacht.... Da ist jede Verzögerung – was ja der Erhalt der fossilen Kraftwerke eigentlich darstellt, sehr sehr idio... !
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s 30. November 2014 - 2

Beitragvon admin » So 30. Nov 2014, 22:42

Nachtrag auf Grund der Meldung von „ZEIT ONLINE“ 2014.11.30 21:32 „Energiekonzern: Eon verzichtet auf Atomenergie, Kohle und Gas

Unfreundlich formuliert könnte man sagen „Die Ratten verlasen das sinkende Schiff“ Bedeutung lt. Wiktionary :

„wenn Gefahr oder das Scheitern einer Unternehmung droht, fliehen die schlechten, unzuverlässigen, eventuell auch mitschuldigen Personen zuerst. Da insbesondere die schlechten, unzuverlässigen Mitarbeiter aber weniger Chancen auf eine Alternativbeschäftigung haben, könnte die Bedeutung der Bezeichnung Ratte weniger negativ zu verstehen sein und vielmehr darauf hinweisen, daß die guten, qualifizierten und aufmerksamen Mitarbeiter die Lage zuerst erkennen und eine der sich ihnen bietenden Gelegenheiten beim Schopfe packen und gehen. Das würde auch zu der Herkunft der Redensart passen.“


Herkunft: „die Redewendung rührt von dem alten Glauben der Seeleute her, dass Ratten den Untergang eines Schiffes als Erste kommen sehen und sich davonmache“


Nun ja, einmal „ausgegliedert“ in eine „selbstständige Gesellschaft“ wird „man“ womöglich auch aller „unangenehmen“ Verpflichtungen ledig. Allein die drohende Beseitigung der „Atomhinterlassenschaften“ schon dürfte ein ausreichender Grund genug sein, sich gerade noch rechtzeitig vom diesem „Ballast“ soweit möglich „verlustarm“ zu trennen. Mal sehen wie der „Rest der 4erBande“ darauf reagiert. Besonders interessant, wie werden all die bisherigen Nachläufer und Gesundbeter diese Entscheidung eines ihrer „Technologieführer“ beurteilen ?

Offenbar sucht „man“ ein neues Kerngeschäft. Womöglich steckt auch eine realistische Erkenntnis, nämlich die Unhaltbarkeit des bisherigen Systems hinter der Entscheidung. Auf dem Blog von Thorsten Zoerner findet sich reichlich Material welches schon eine Weile, aber spätestens nun diesen Verdacht erhärtet....

E.ON will aus der Stromerzeugung aussteigen 30. November 2014 Thorsten Zoerner

Was sind eigentlich Energieversorger? 15. November 2014 Thorsten Zoerner
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01. Dezember 2014 Sustainment

Beitragvon admin » Mo 1. Dez 2014, 18:34

„Der Netzwiederaufbau (nach einem Blackout) könnte sich jedoch mit vielen dezentralen Anlagen, ggf. schwieriger gestalten.“

Ähm wieso eigentlich ? Je kleiner der Bereich der wieder „aufgebaut“ werden soll, desto größer die Chance das auch hinzubekommen. Einmal ganz davon abgesehen wie viele „schwarzstartfähige“ Kraftwerke für einen Neustart dann überhaupt zur Verfügung stehen.

Ich spare mir weitere Erklärungen dort bei Thorsten Zoerner : https://blog.stromhaltig.de/2013/03/sch ... -blackout/ findet sich ohnedies bereits eine gute Zusammenfassung.

Hängt alles zusammen – Typ Verbundnetz – wie es derzeit existiert, ist ein totaler Blackout wesentlich „günstiger machbar“ - wer näheres dazu wissen möchte kann ja mal den Marc Elsberg Triller „Blackout – Morgen ist es zu spät“ lesen. Unter diesem Titel gibt es ein WIKI für nähere Information. Was dem „Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag“ recht war, kann anderen nur „billig“ sein. Wer das sehr spannend geschriebene Buch oder E-Buch liest, weiß danach eine Menge mehr über Netze, Kraftwerke und Folgen von totalem Blackout ohne „langweiliges“ Studien der zugehörigen Technologie (nicht zu verhehlen das Letzteres doch eine recht gute Idee wäre).
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12. Januar 2015 Sustainment

Beitragvon admin » Mo 12. Jan 2015, 21:21

…..Der Wechsel zu erneuerbaren Energien ist also unweigerlich ein Konflikt zwischen zwei unterschiedlich funktionierenden Energiesystemen. Erneuerbare Energien erfordern andere Techniken, Anwendungen, Standorte, Infrastrukturen, Kalkulationen, industrielle Schwerpunkte, Unternehmensformen, Eigentumsverhältnisse und vor allem andere rechtliche Rahmenbedingungen! ….

Genau besehen sind es nicht „zwei unterschiedlich funktionierenden Energiesysteme“ unweigerlich muss auch die Beschaffung – Produktion von sog. „Primärenergie“ eingerechnet werden. Könnte man das Problem 100Prozent el. Energie als erledigt ansehen, blieben immer noch ~80 % des gesamten Energiebedarfs sozusagen „außen vor“.

Wer also die notwendigen Investitionen für P2G organisieren kann, wird zum Betreiber und Produzenten einer Energieform, welche zugleich Speicher für „überschüssigen Windstrom“ und ein Substitut für Gasimporte darstellt. Es gibt bereits erste Ansätze dies „außerhalb seines Bezugssystems“ zu versuchen. Nicht unlogisch, wenn Audi dies mit dem „Audi e-gas Projekt“ (6.000 kW (e) in Werlte, Niedersachsen) bereits erprobt. Wer KFZ produziert, warum soll „der“ nicht wenigstens versuchen die notwendigen Kraftstoffe (SNG) „beizusteuern“.

Sicher „Windgas“ ist derzeit noch teuer, aber wer Autos weiter verkaufen möchte, ist sicher gut beraten „irgendwie“ für die notwendigen Kraftstoffe „zu sorgen“. Eine geschickte Kombination von „Windstrom + Windgas“ dürfte eine annehmbares Ziel darstellen. Auch andere, deren Geräte bislang auf „Erdgas“ angewiesen sind mögen ja bei rechtzeitigem „Einstieg“ langfristig „die Nase vorn haben“. Inklusive einer Reihe denkbarer Synergieeffekte.

Sich „logisch“ zu verhalten, heist nicht immer bestehende „Systemlogik“ folgen....
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13. Jannuar 2015 Sustainment

Beitragvon admin » Di 13. Jan 2015, 10:39

Kassandra lässt grüßen :roll:

Ja die Betrachtung „auf wen sich etwas wirtschaftlich auswirkt“ ist wichtig. Dort lassen sich die Antworten finden warum bestimmte Gegenreaktionen stattfinden. Doch die Umstellung von NE auf EE im Bereich der Elektrizitätswirtschaft ist meist eine nationale, allenfalls (hier) eine europäische „Angelegenheit“. Sicher auch die „Geberländer“ NE werden auch hier in (noch) geringem Maß betroffen.

Ganz anders, wenn es um den ungleich größeren Einfluss geht, den eine „Substituierung“ auch anderer Primärenergie geht. Die gegenwärtige geringe weltweite Nachfrage nach Erdöl und Erdgas wird nicht mit einer Drosselung der Förderung beantwortet, nein, stattdessen wird diese Gelegenheit zum Preisdumping genutzt. Wer ist das Ziel ? Noch sind die klaren Gegner die gesamte „unkonventionelle“ Fördertechnologie. Durch Unterschreiten bestimmter minimaler Erlöse aus dieser Technologie, werden nach und nach die beteiligten Unternehmen an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten gedrängt und wenn es lange genug funktioniert, zur Aufgabe gezwungen. Nach zahlreichen Insolvenzen wird es „danach“ schwierig bis unmöglich den „Status quo ante“ zu erreichen. Wer will danach noch finanzieren, was gerade „abgeschrieben“ wurde ?

Ganz „nebenbei“ wird auch der Bereich EE betroffen. Die Differenz zwischen Investitionskosten für „Windgas“ und Kosten am Markt für fossile Produkte wir ebenfalls größer. Diese Vorgänge bestätigen auch meinen Verdacht, warum die „üblichen“ Produzenten von Erdgas und Erdöl, niemals ihre tatsächlichen „Restbestände“ veröffentlichen. Wer zugibt den „Markt“ ab einem Zeitpunkt „X“ nicht mehr ausreichend versorgen zu können, induziert geradezu zwangsläufig Investitionen in „andere Methoden“. Wer heute auf NE „Quellen“ sitzt, will heute reich werden / bleiben – schei... auf „Morgen“.

Dennoch, wer die Realität wahrnimmt, kommt um Fragen, wie z.B. wieviel der z.Z. üblichen Primärenergie kann durch Formen der EE überhaupt ersetzt werden nicht herum. Bei der vorherrschenden Mentalität „der Markt wird es richten“ kommen womöglich die Anstrengungen sich rechtzeitig anzupassen schlicht zu spät. Um sich in etwa vorzustellen, was es bedeuten könnte, wenn der Primärenergiebedarf nicht mehr ausreichend gedeckt werden KANN, empfehle ich das Buch „BLACKOUT – Morgen ist es zu spät“ von Marc Elsberg. Nicht wegen dessen eigentlicher Zielrichtung, nein, wegen der dort drastisch geschilderten Szenarien, was geschieht, wenn die „übliche“ Versorgung zusammenbricht.

Sicher, die kommenden Vorgänge werden eher schleichend sein, dennoch, einiges wird „schlagartig“ eintreten, weil das Überschreiten des „Point of no Return“ stattgefunden hat.

In diesem Sinn nehme ich an „Ersetzen ginge wohl zu weit“ (der gesamten derzeit „benötigten“ Primärenergie) ist womöglich wahr, aber die Konsequenzen daraus sind sehr, sehr „unerfreulich“. Zu Gunsten unserer Nachkommen sind wir wohl verpflichtet „uns“ jetzt etwas einfallen zu lassen, denn „Morgen ist es dazu wohl zu spät“.
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25. Januar 2015 Sustainment

Beitragvon admin » So 25. Jan 2015, 13:16

zum SUSTAINMENTS´Blog

„Einbruch des Interesses an PV-Anlagen“ - wenig verwunderlich. Wer tatsächlich sein Geld über die „Rendite“ vermehren möchte, wird sich bei den derzeitigen Einspeisetarifen eher desinteressiert abwenden. Weitere Erschwernis, neben dem notwendigen Kapital muss eine PV-Besitzer „to be“ auch Eigenheimbesitzer sein oder sonst frei über eine eigene Immobilie verfügen können.

Eine nicht geringe Anzahl von derartig „begünstigten“, lebt in den „Bonusjahren“ (Rentner etc.) und je nach „Stand der Dinge“ wird er / sie nur noch begrenzte Zeit der irdischen Freude, stolzer Besitzer einer PV zu sein, frönen können.

Eine PV auf dem Dach für jeden sichtbar installiert zu haben, ist keineswegs „sexi“ mehr (wenn es das jemals war). Zahlreichen Kampagnen, alle, welche PV besitzen, als asoziale „Gierhälse“ zu verteufeln, haben gut funktioniert. Neid über „exorbitante“ Gewinnmargen sind immer noch im „Volkskörper“ fest verankert. Inzwischen stimmt das (falls es je berechtigt war) längst nicht mehr. So ab 2012 wurde erkennbar, das Einspeisen ist finanziell „wie Wasser in den Rhein tragen“.

Anlagen, welche auf den Eigenbedarf zugeschnitten sind, gewinnen immer stärker an Bedeutung. Leider ist das ohne bezahlbare Speichertechnologie allenfalls eine „halbe Sache“. Was auch fehlt, speziell bei den (übrig gebliebenen) Produzenten, clevere Lösungen, welche ohne übermäßigen Aufwand in die häusliche E-Installation eingebunden werden können. Dazu gehören wohl auch völlig vom Netz unabhängige Anlagen, welche im „intermittierenden Inselbetrieb“ total vom Netz getrennt arbeiten, um so die „maßgeschneiderte PV“ ausschließlich für den Besitzer nutzbar zu machen. Warum den „üblichen Verdächtigen“ die eigene Investition zu Schleuderpreisen zur gnädigen Verfügung stellen ? :evil:

Mit dem kompletten „Overlay“ aus Netzentgelten und derlei „Schweinereien“ bis hin zur doppelten Überbesteuerung ? Jeder Hobbygärtner würde es zurecht mindestens merkwürdig finden, wenn er / sie die selbst angebauten und geernteten Tomaten nur über den örtlichen Großmarkt der eigenen Küche zuführen könnte.

Warum also Geld investieren, wenn den größten Nutzen das etablierte Energiegewerbe hat ? Hier fehlen deutlich Lösungen, welche das Elektro- und Solarhandwerk zum Mitprofiteur im besten Sinn machen könnte.

Wer kommt da noch in Frage – „nur um die Welt zu retten“ – auch weiterhin in private PV zu investieren ? :roll:
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