Beitrag "blog.stromhaltig"Was „groß und unbeweglich“ ist, wird immer in einem höheren Maß gefährdet sein, als kleine „Ziele“. Eine Binsenweisheit, welche auch auf ein Stromnetz und seine diversen „Generatoren“ zutrifft.
Egal woher die Gefahr kommt – menschengemacht oder „natürlich“ - auf ein immer komplexeres Konstrukt wie das Stromnetz, welches schon sehr lange nichtmehr von dem ihm begleitenden Informationsnetz getrennt betrachtet werden kann, ist vielerlei Gefahren ausgesetzt.
Es als Ganzes dagegen zu „härten“, dürfte unabhängig welche Gefahren abgewehrt werden sollen, längst unmöglich sein. Bleibt also nur die Wirkungen der unterschiedlichen Angriffe auf die lokale Ebene zu begrenzen. Je größer die „kleinteiliger Autarkie“, desto größer die Wahrscheinlichkeit, im Falle eines GAU (nein nicht der !) wenigstens einen (zeitweiligen) „Flickenteppich“ von noch intakten „Versorgungsinseln“ zu erhalten. Was dann wiederum die „Schwarzstartfähigkeit“ des Systems erhöhen wird, weil nicht schwarzstartfähige „Generatoren“ mit Hilfe solcher Verbünde wieder „online“ gehe können. Der „GAU“ hier also ein flächendeckender „Blackout“ muss schon durch eine geänderte Struktur verhindert werden.
Neben geradezu „alltäglichen“ Erscheinungen wie Blitz, Orkanböen, Vereisung und was es da noch alles so geben mag, gibt es auch „himmlische“ Erscheinungen die vielen zu exotisch sind um sie überhaupt „in Rechnung zu stellen“. Doch warum also diese Meldung :
„Göttingen (dpa) – Ein neues europäisches Frühwarnsystem für Weltraumwetter soll helfen, Millionenschäden an Satelliten oder Stromnetzen zu verhindern.
Wenn die Sonne brodelt und sich Sonnenstürme auf den Weg in Richtung Erde machen, kann dies zu schweren Schäden etwa an Stromnetzen oder Satelliten führen. Das neue europäisches Frühwarnsystem für Weltraumwetter soll nun die Vorhersage verbessern und so Millionenschäden verhindern helfen....
…. Sonnenstürme führten zum Beispiel 2003 zu einem mehrstündigen Stromausfall in Schweden, einem Ausfall des europäischen Flugradars und zur Streichung zahlreicher Flüge in den USA . Der rund 390 Millionen Euro teure Forschungssatellit «Midori 2» ging verloren.“
(Auch Satelliten haben etwas mit Netzwerken zu tun - wenn auch indirekt)
Na ja, Schweden ist weit weg ??? Schon, aber auch hier gibt es das „
ENTSO-E (European Network of Transmission System Operators for Electricity) oder dt.
„Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber“. Alles ist mit allem verbunden. Und wenn schon nicht verbunden, dann kann dennoch aus den Problemen anderer etwas gelernt werden. (s. LINK am Textende)
Statt eines riesigen, zentralistischen und damit höchst verletzlichen Superstromnetz, sollte die Chance stattdessen einen strategisch „losen Verbund“ von autonomen Inseln stehen. Nicht „lose“ im alltäglichen Betrieb, aber bei Störungen in möglichst viele autonome Einheiten, welche sich auf „ihre Insel“ solange zurückziehen, bis die „Alltagssituation“ wieder hergestellt ist. Dazu gehört auch ein „Datennetz“ welches sich ebenfalls auftrennen lässt, wenn „besondere Situationen“ dies notwendig machen.
Je weniger „Systemrückwirkungen“ à la „Dominoeffekt“ in einem Netzwerk auftreten können, desto schwieriger gestaltet es sich für einen potentiellen Angreifer nachhaltig in eine Netzwerk „einwirken zu können“. Wenn z.B hunderttausende von bereits existierenden PV-Kleinanlagen mit el. Speichern ausgerüstet sich einfach und schmerzlos vom Netz trennen können, bleiben genügend Kapazitäten übrig um die betroffenen Teile wieder „aufzubauen“.
Das gelingt natürlich nicht, wenn ein „einziger Befehl“ genügen würde da „einzugreifen“.
Das würde ganz im Gegenteil zum Zusammenbruch durch „Lastwegnahme“ führen.
Alles was in diesem Sinn „zentralistisch“ wirkt, kann gegen das Netz gerichtet werden.Bei der Suche nach Infos bin ich ganz nebenbei auf das gestoßen :
(WIKI) „das skandinavische Verbundnetz NORDEL oder das russische Verbundnetz IPS/UPS aus technischen Gründen nicht direkt zusammengeschaltet werden können und zueinander asynchron sind. Elektrische Energie zwischen den verschiedenen Verbundnetzen kann nur mittels Gleichstrom in HGÜ-Kurzkupplungen (GKK) oder Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungen (HGÜ) in vergleichsweise geringem Umfang ausgetauscht werden.“
Ein interessanter Aspekt, so können (und werden wohl auch) Teile des Verbundnetzes „unterteilt werden“. Um z.B. auch „asynchrone“ Verbindungen herzustellen. Was dem Stromnetz sein „HGÜ“, könnte beim Datennetz wo das sinnvoll wäre, über „optische Verbindungen“ (Glasfaserübertragung) vom „Kupfernetz“ die notwendige Distanz gewahrt bleiben. Funkübertragung, aber auch „Powerline“ dagegen ist eine höchst gefährliche Art wichtige Daten zu übertragen. Was „just for fun“ (Mobilfunk, TV usw.) toll ist, auch für lebenswichtige Datenübertragung zu nutzen, ist wohl der Gipfel der Unvernunft.
Hier LINKS aus denen ich Informationen bezogen habe :
VDE-Analyse Stromversorgungsstörungen PDF-Download (startet automatisch)WIKI ENTSO-E WIKI HGÜ-Kurzkupplung Der Einfluss des Sonnenwinds auf die Erde Frühwarnsystem für Weltraumwetter soll Schäden verhindern